...zur Mode ohne Industrie.
Der Weiberkram als Alternative
Mel kleidet sich zwar nicht mehr von Kopf bis Fuß in Vintage, aber sie hat nie aufgehört, auf Flohmärkte zu gehen und zu verkaufen. Die sind zu ihrem Ärger in der Zwischenzeit “immer beschissener” geworden. Immer weniger private Stände, immer kommerzieller.
“Da hab ich mir gedacht: Man müsste mal einen richtigen Flohmarkt machen, von Gleichgesinnten zu Gleichgesinnten, von Mädels zu Mädels. Was Besonderes, was Nachhaltiges, was Schönes. Hauptsache, nicht Mainstream-Spießertum und Kommerz.”
Mel macht Nägel mit Köpfen. Der erste Markt findet mit null Budget am 19. Juli 2009 in Wuppertal an und auf der Holsteiner Treppe statt, in einem Künstleratelier von 200m2. Mel und die Mädels haben die ganze Nacht Wraps vorbereitet. Sponsoren waren Hermann Brause und die Kneipe beatzundkekse. Mel hat so viel Zeug gekauft, dass sie hinterher pleite war. Alles war ziemlich aufregend. Und ein voller Erfolg.
Bis heute. Mel hat sich in der Männerdomäne Marktgeschäft durchgesetzt, organisiert hauptberuflich Märkte in 18 deutschen und drei niederländischen Städten, und bietet mit dem Weiberkram eine echte Alternative zur Modeindustrie. Für sich, aber auch für uns.