Beim Flohmarkt hat jeder Fund eine ganz eigene, besondere Geschichte. Seit vielen Jahrhunderten treffen auf Flohmärkten Menschen zusammen und tauschen, feilschen und handeln. Kein Wunder, dass sich gerade rund um Flohmärkte so einige mysteriöse Geschichten finden… wir haben vier geheimnisvolle Fakten und Ereignisse aus verschiedenen Ländern gesammelt!
Ein gestohlenes Gemälde vom Flohmarkt
Für sieben Dollar kaufte eine Frau ein Ölgemälde auf einem Flohmarkt im US-Bundestaat West Virginia. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: das Bild war über das Zehntausendfache mehr wert! Experten schätzen den Wert auf 75.000 bis 100.000 Dollar. Das Bild lag in einer Wühlkiste zwischen Plastikfiguren und Puppen. Durch den Aufkleber „Renoir“ wurde die Frau jedoch neugierig und brachte das Gemälde in ein Aktionshaus. Das stellte sich heraus: es handelte sich tatsächlich um ein originales Gemälde des französischen Malers Auguste Renoir aus dem Jahr 1879! Das Bild mit dem Namen „Landschaft am Ufer der Seine“ war 1951 aus dem Kunstmuseum in der Stadt Baltimore gestohlen worden. Wie es letztendlich auf einem Flohmarkt landete ist unklar. Einige behaupten sogar, die Geschichte der Frau sei erfunden… Sehr viel hatte sie sowieso nicht von ihrem Fund – eine Richterin entschied, dass es wieder ins Museum gehöre.
So kam der Flohmarkt zu seinem Namen
Der Marché aux Puces de Saint-Ouen ist der älteste Flohmarkt in Frankreich – und wird oft auch als der größte Flohmarkt der Welt bezeichnet. Schon seit 1885 gibt es ihn, mit vielen mittelalterlichen Vorgängern. Auch auf Französisch heißt der Markt übersetzt „Markt mit Flöhen“. Doch die Geschichte dahinter ist ziemlich unangenehm. Damals kauften Lumpenhändlern dem reichen Adel ihre Kleidung ab und verkauften sie. Doch im Mittelalter war Hygiene noch nicht so verbreitet. Neben Kleidung wanderten auch jede Menge Flöhe über die Verkaufsflächen. Irgendwann wurde der Marché aux Puces de Saint-Ouen deswegen in die Pariser Vororte verbannt. Zum Glück nehmen wir heute das Waschen viel ernster! Auf unserem Mädelsflohmarkt haben die ekligen Krabbelviecher Hausverbot.
Einkaufen auf dem „Flohmarkt der Diebin“
Ein bisschen unheimlich ist auch die Geschichte des Feira da Ladra, dem größten und wohl bekanntesten Flohmarkt in Lissabon. Zumindest der Name ist nicht ganz geheuer: der Markt heißt übersetzt „Markt der Diebin“. Woher wohl der ganze Krimskrams dort stammt? Man erzählt sich, dass auf dem „Markt der Diebin“ früher Touristen ihre gestohlenen Kameras zurückgekauft haben. Heutzutage verkaufen dort aber ganz normale Leute ihre alten Sachen und Kunsthandwerk. Der Markt liegt hinter dem Kloster São Vicente de Fora. Dort sind im Pantheon alle möglichen historischen Persönlichkeiten Portugals begraben. Ob es dort und auf dem Markt wohl spukt?
Die verlorenen Fotos vom Flohmarkt in Barcelona
Eine weitere mysteriöse Geschichte rund um Flohmarkt-Bilder führt uns nach Barcelona. Im Jahr 2001 findet dort der amerikanische Tourist Tom Sponheim auf dem Flohmarkt Els Encants eine Sammlung an einzigartigen, unglaublichen Bildern, die das Leben während der spanischen Diktatur in den Sechzigern dokumentieren. 2010 stellt er diese Bilder ins Netz um deren Ursprung zu finden. 13.000 Follower gewinnt seine Seite „Die verlorenen Fotos von Barcelona“. Die Sammlung weckt das Interesse der Fotografin Begoña Fernández, die in Barcelona arbeitet. Nach einer langen Suche identifiziert sie die Fotografin der mysteriösen Bilder als Grundschullehrerin Milagros Caturla. Sie ist leider schon 2008 verstorben – ihre Bilder werden aber in Erinnerung bleiben. Einem Flohmarktfund sei Dank.
Eure mysteriösen Flohmarkt-Funde
Seid ihr schon mal beim Einkaufen auf dem Flohmarkt auf einen geheimnisvollen Fund gestoßen? Wir freuen uns, eure mysteriösen Flohmarkt-Geschichten zu hören. Pünktlich nach Halloween sehen wir uns am 5.11 in Wuppertal und Berlin wieder – und das ganz ohne Flöhe oder unheimliches Diebesgut!